Helmut sagte noch bei der Abfahrt „Den Helm nicht vergessen“. Doch ich vermutete eine leichte Ironie. Wenn der Kanu-Verband Baden-Württemberg zur Verbandsfahrt für Wanderpaddler lädt, wird das ja wohl nicht soooo heftig werden, zumal Flussbeschreibungen der Loue auf Deutsch nur wenige Schwierigkeiten nennen; die ersten paar Kilometer WW III (da wollten wir eh nicht fahren), dann WW I-II und bis zur Mündung 50 Kilometer Zahmwasser.
Ich denke so an eine Mischung aus unterer Thur und Hochrhein. Das Wasser soll ungewöhnlich klar sein und das stimmte dann tatsächlich! Auch von der seit Juni 2014 gültigen Befahrungsregelung, die besagt dass die Loue im Dezember sowie im April aus Naturschutzgründen weitestgehend gesperrt ist, war in deutschsprachigen Medien nichts zu finden.
So wurde Claudia bei ihrer ersten Verbandsfahrt als neue „Kanu-BW Vizepräsidentin Kanuwandersport“ gleich gehörig gefordert, wurde sozusagen ins kalte Loue-Wasser geworfen. Hat sie mit Bravur gemeistert! Danke Claudia. Und Danke an die zahlreichen Helfer und Gruppenleiter wie Lucia, Ute, Andreas, Hajo, Holger, Klaus, …
Die 67 Teilnehmer aus Baden-Württemberg, Straßburg und Münster paddelten in drei Gruppen die nicht von der Sperrung betroffenen unteren „Zahmwasserstrecken“ sowie ein Stück weiter auf dem wunderschönen und fantastisch ereignisarmen Doubs (sprich „Du“). Erst der letzte Tag führte uns auf die jetzt, weil Mai, wieder freigegebenen Strecken oberhalb unseres Standquartiers in Quingey. War gewässertechnisch eigentlich nicht anspruchsvoller …
Da sämtliche Konstanzer es ausprobiert haben, muss ich rückwirkend tatsächlich sagen: nur mit Neopren und Helm!
... für die einen ist es Wildwasser, für die anderen die wahrscheinlich längste Praline der Welt.
Bericht und Bilder: Wolfgang Schönwald (KC Konstanz)