Seit 26 Jahren findet Anfang Dezember in Hurley, nahe London, einer der traditionellsten Kanu-Freestyle-Wettkämpfe weltweit statt. Auf der Themse entsteht hier hinter einem Wehr eine Welle, die in Europa seinesgleichen sucht. Aus der ganzen Welt reisen die besten 250 Kanuten an, um hier die europäische Wettkampfsaison abzuschließen. Auch der KVBW reiste mit seinem A-Kader ins kalte England.
Nicht nur die 18 Stunden Anfahrt, auch das Wetter sollte für die Sportler eine Herausforderung werden! Immerhin waren die jungen Kanuten die einzige Nation, die statt teurer Hotels den Campingplatz in der Nähe der Wettkampfstätte vorzog. Sicherlich gibt es etwas Kuscheligeres, als Ende des Jahres in England zu zelten.
Schon auf der Überfahrt wurden die Sportler mit leichtem Schneefall begrüßt. Bei starkem Regen ging’s weiter Richtung Hurley. In der Nacht angekommen, musste Zelt und Zubehör noch 1.000 Meter zum verschlossenen Campingplatz getragen werden. Es folgte ein schneller Aufbau der Zelte und eine Nacht, in der wohl jeder gut schlafen konnte. Am Morgen wurden die Sportler mit Schnee vor und auf dem Zelt begrüßt. Schnell wurde mit dem Kocher das Teewasser erwärmt und im Stehen ein fast gemütliches Frühstück zu sich genommen.
Frisch gestärkt folgte die erste richtig schlechte Nachricht des Trips! Mangels Wasser konnte an diesem Tag nicht trainiert werden. Entsetzen in den Gesichtern der Sportler. Um den Tag doch noch sinnvoll zu nutzen, beschloss das Trainerteam die Weiterfahrt nach Nottingham. Hier am Kanal – sicherlich für Freestyler der beste in Europa – fand der Tag mit sinnvollen Trainingseinheiten einen versöhnlichen Ausklang. Lediglich der eiskalte Wind machte dem Team zu schaffen. Am Abend zurück wurde die Möglichkeit zum Trainieren am Wettkampfspot geschaffen. Bedingt durch die Kälte waren nur die verrückten Deutschen die halbe Nacht auf dem Wasser.
Es war einfach nur genial: Eine so tolle Stelle nur für unser Team! Sogar der starke Schneefall fand bei den Sportlern keine Beachtung. Ach ja, einen Wettkampf gab es dann auch noch. Mit Ausnahme von Teamcoach Hewo zeigten alle sehr gute Leistungen und bewiesen damit, dass die Eurocup-Siege der Jugend mit Recht nach Baden-Württemberg gingen. Am Sonntagabend gegen 19:00 Uhrging es im vollen aber warmen Renault-Bus zurück in die Heimat, wo wir aufgrund der glatten Strassen in Frankreich erst am Montagabend angekommen sind.
Ein Saisonabschluss, der den Teamgeist nochmals forderte, und sicherlich nicht so schnell vergessen wird!
Bericht und Bilder: Helmut Wolff (Hewo)