Das „Blaue Herz“ Europas schlägt auf dem Balkan.
Zwischen Slowenien im Norden und Griechenland im Süden fließen noch intakte Flüsse in unberührten Flusslandschaften, wie sie in Zentraleuropa nicht mehr zu finden sind. Sie sind Hotspots der Biodiversität und einzigartige Bestandteile des Europäischen Naturerbes. Doch diese sind bedroht: Über 3000 Wasserkraftwerke sind geplant oder bereits im Bau, viele davon sogar in geschützten Gebieten!
Die Stiftung Euronatur (www.euronatur.org) und die Umweltorganisation Riverwatch (riverwatch.eu/de) haben zusammen mit lokalen Partnern die Kampagne „Rettet das blaue Herz Europas“ gestartet. (www.euronatur.org/unsere-themen/kampagnen-und-initiativen/rettet-das-blaue-herz-europas/was-ist-das-blaue-herz/)
Ziel ist, die Schönheit und biologische Vielfalt der Balkan-Flüsse zu erhalten.
- Gefordert wird, dass Pläne für Wasserkraftwerke zwingend die Aspekte von Naturschutz und Artenschutz berücksichtigen müssen, was bisher stark vernachlässigt wurde.
- In den Kerngebieten der Kampagne soll der Bau von Dämmen gestoppt werden zum Beispiel an der Vjosa (Albanien), einem der letzten größeren freifließenden Flüsse Europas.
Weitere Flüsse im Fokus sind: Neretva (Bosnien-Herzegovina), Moraca (Montegengro), Save (Slovenien, Kroatien) - Auf nationaler und internationaler Ebene soll das Bewusstsein gestärkt werden, wie und warum Wasserkraftwerke die Natur und die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort gleichermaßen bedrohen.
- Banken sollen überzeugt werden, statt in Wasserkraftwerke in andere erneuerbare Energien, wie z.B. Solarkraft oder Windenergie zu investieren, was die Umwelt weniger schädigt und auf dem Balkan gleichwohl rentabel ist.
Dazu wurde ein Ökomasterplan mit „Tabuzonen für Wasserkraftwerke“ (No-Go Rivers) in besonders sensiblen und wertvollen Flusssystemen erstellt (Infos, interaktive Karten und Download: www.balkanrivers.net/de/content/öko-masterplan).
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Anti Hydropower Platform
(www.euronatur.org/unsere-themen/kampagnen-und-initiativen/anti-hydropower-platform/).
Eine weitere Kampagne der Stiftung EuroNatur befasst sich mit dem Stopp des weiteren Ausbaus von Wasserkraftwerken im gesamten Mittelmeerraum Europas. Um diese destruktiven Projekte anzugehen, geht EuroNatur wie folgt vor:
- Vergabe von Studien zur Untersuchung der Gefahren der Wasserkraft in der Region
- Sensibilisierung für die Bedeutung frei fließender Flüsse durch die Organisation von Veranstaltungen
- Einleiten von rechtlichen Schritten, um die Einhaltung von Umweltgesetzen und internationalen Vereinbarungen sicherzustellen
- Investitionen für Bauprojekte in Schutzgebieten stoppen, auf Finanzinstitute einwirken, ihre Bestimmungen für Finanzierungen zu überprüfen.
- Unterstützung von NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) vor Ort und Mobilisierung der Öffentlichkeit zur erfolgreichen Bekämpfung der Wasserkraft an ihren Flüssen
- Förderung alternativer Energieentwicklungen
Der geografische Schwerpunkt der Kampagne „Anti Hydropower Platform“ liegt der neben dem Balkan auf der Iberischen Halbinsel.
Beide Kampagnen arbeiten Hand in Hand.
Was können wir als Kanuten beitragen?
- Über die Stiftung EuroNatur das Projekt „Rettet das Blaue Herz Europas“ finanziell unterstützen.
- An Aktionen teilnehmen, bzw. Infos dazu verbreiten
- Paddelurlaub auf den Wildflüssen Osteuropas machen um unverbaute, frei fließende Flüsse kennenzulernen, wie es sie in West- und Mitteleuropa kaum noch gibt.
Übrigens: Für 2020 plant Balkan Rivers Defence eine Kanutour auf der Save, mit Aktionen entlang des Flusses. Wer mitpaddeln will oder eigene Aktionen planen: Der Termin ist 24. April bis 1.Juni 2020.
Infos dazu: https://balkanriverdefence.org/brt5program/
Filmdokumentation Blue Heart:
https://www.youtube.com/watch?v=OhmHByZ0Xd8&feature=youtu.be