Ulm, 1. März 2025: Umtragen des „Mühlenwehrs“ an der Blau nach Kraftwerksbau optimiert
An der Blau hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, mit Behörden/ Planungsträgern in Kontakt zu treten, um die Interessen von KanutInnen zu vertreten.
Am alten Mühlenwehr in Blaustein (ca. 6 km westlich von Ulm) stand im Zuge der Planung eines Kraftwerks eine Verschlechterung der Befahrbarkeit der Blau an.
Das alte Mühlenwehr wurde früher als Trainingsstätte von den Ulmer KanutInnen genutzt. Bei günstigen Wasserständen konnten in der Walze gesurft und auch flache Freestyletricks trainiert werden. Saison war im Frühjahr und nach längeren Regenfällen an ca. 20-40 Tagen im Jahr.
Übrigens trügt der Name Mühlenwehr. Dort gab es nie eine Mühle. Vielmehr stammt der Name des Wehres von der Familie „Mühlen“, die direkt neben dem Kraftwerk technisches Schwergewebe produziert.
Nachdem die Wasserrechte von der SWU Ulm (Stadtwerke) an die Halblechkraftwerke Einsiedler GmbH & Co. KG übertragen waren, begannen diese 2020 damit, ein Kraftwerk zu bauen.
Im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung für das Teilbearbeitungsgebiet 65 - Donau unterhalb Iller (TBG_65) machten die Ulmer Kanuten 2020 darauf aufmerksam, dass die Blau als Trainingsstätte genutzt wird, und baten um Berücksichtigung der Belange des Kanusports bei allen relevanten Wehrumbauten.
Während des Baus des neuen Kraftwerks gab es dann tatsächlich einen Ortstermin sowie einen kurzen Mail-Wechsel. Aus Sicht der Ulmer Kanuten brach der Kontakt zu den Planern dann leider ab.
Umso erfreulicher ist es, dass ihre Anregung einer Doppeltreppe im Zuge des Kraftwerksneubau 2022/23 doch umgesetzt wurde.
Zwar ist ein Trainingsspot verloren gegangen, aber die Ausstiegs- und Einstiegssituation zum Umtragen des Mühlenwehrs hat sich wesentlich verbessert.
Typisch für den Einbau der Fertigbetontreppen ist, dass im Unterwasser die Sicherungssteine beim Einsteigen etwas stören und nicht bündig mit letzter Stufe abschließen.
Dieses lässt sich nur vermeiden, wenn die Bauarbeiten ständig begleitet werden, was leider nicht erfolgte. Trotzdem ist es erfreulich, dass die Kanuten zumindest teilweise Gehör fanden.
Bericht und Bilder: Jürgen Scharfenberg