Es war am Wochenende bei den Junioren Europameisterschaften im serbischen Belgrad eine Mammutaufgabe für die Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Kanu-Verband (DKV). Die meisten Nationen schicken ihr Top-Team an den Start, der DKV verzichtete darauf, weil sich die A-Mannschaft komplett auf die Junioren-Weltmeisterschaften vorbereiten soll und sendete quasi die zweite Reihe in die serbische Hauptstadt. Um so erfreulicher, dass sich die beiden Athleten der Rheinbrüder Ken Pfeiffer und Maya Miller richtig gut verkauften.
Ken Pfeiffer hatte nach der Siegerehrung ein Dauerlächeln auf seinen Lippen, Grund dazu hatte er reichlich. Wenige Stunden zuvor absolvierte er mit seinem Essener Partner Philipp Hardy ein ausgezeichnetes 200 Meter-Rennen. Der deutsche Zweierkajak rief sein ganzes Können punktgenau ab und erkämpfte sich hinter den Siegern aus Italien und den zweitplatzierten Litauern in 00:34,830 Minuten die Bronzemedaille.
Der Chefbundestrainer Nachwuchs und Karlsruher Erfolgscoach, Detlef Hofmann, war mehr als zufrieden: „Dass der Zweier Potential hat, haben wir schon im Vorfeld gesehen, da Ken und Philipp nur knapp gegen das deutsche A-Mannschaftsboot verloren hatte. Dass es jedoch zur Bronzemedaille reicht, war uns nicht klar. Wir zogen Platz drei bis sechs realistisch in Betracht. Mit dem Bronzerang haben sie absolut das Optimum rausgeholt.“
Für Ken Pfeiffer der sich den Rheinbrüder Karlsruhe erst vor sieben Monaten anschloss, war dies eine erneute Bestätigung, dass der Wechsel richtig war und dieser Erfolg ein weiterer Schritt nach vorne darstellt: „Am Anfang des Jahres hätte ich nie damit gerechnet auf der Junioren-EM eine Medaille zu gewinnen und bin daher überglücklich.“ Und weiter freute sich der 18-jährige: „Wir erwischten ein perfektes Rennen und konnten uns auf den letzten Metern auf den Bronzeplatz schieben.“
Ebenfalls beachtlich schlug sich die erst 16-jährige Canadierfahrerin, Maya Miller. Gemeinsam mit ihrer Neubrandenburger Nationalteam-Kollegin Lina Bielicke, fuhr sie ganz knapp an der A-Finalteilnahme vorbei und durfte sich am Ende über Rang elf freuen.
Bereits an diesem Wochenende greifen erneut zwei Athleten der Rheinbrüder Karlsruhe international ins Geschehen ein: Isabel Friedt (Einerkajak) und Alexej Karle (Junioren: Einer- und Zweierkajak) werden bei den Marathon-Europameisterschaften ihre Chance auf eine vordere Platzierung suchen. Auf dem 22,6 Kilometer-Rundkurs kann bei fünf Portagen, bei denen die Kanuten aus ihren Booten steigen und 150 Meter mit diesen in der Hand laufen müssen, immer viel geschehen. Wer weiß, ob am Ende wieder eine Kanutin oder ein Kanute aus dem Rheinhafen mit einem Dauerlächeln anzutreffen ist.
Bericht: Martina Amrein (Rheinbrüder Karlsruhe)