Ausschreibung Trainer-C-Ausbildung Kanu-Leistungssport 2025/26

 
 

Karlsruhe, 29. Mai 2023: In ihrem zweiten Rennen in dieser Besetzung hat das deutsche Viererkajak-Team beim World Cup in Posen/Polen einen beeindruckenden dritten Platz über die 500 Meter Strecke erzielt.

Die deutsche Crew mit Lena Röhlings (Berlin), Katinka Hofmann, Sarah Brüßler (beide Karlsruhe), sowie Enja Rösseling (Essen) lieferte eine starke Leistung ab und war auf Schlagdistanz zu den Siegerinnen aus Polen und dem zweitplatzierten Boot aus China.

Das deutsche Quartett zeigte vom Start an, dass es um die Medaillen mitkämpfen will und ließ die Teams aus China und Polen, nie weit wegziehen. Die amtierenden Weltmeisterinnen aus Polen haben gegenüber dem World Cup in Szeged wieder umbesetzt und die zweifache Weltmeisterin des vergangenen Jahres Anna Pulawska zurück in den Vierer geholt. Mit einem fulminanten Endspurt gelang es der deutschen Crew um die beiden Rheinschwestern sogar noch näher an die beiden favorisierten Boote heranzufahren, so dass im Ziel lediglich zwei Zehntelsekunden zu den starken Chinesinnen und sechs Zehntelsekunden zu den Vorjahresweltmeisterinnen aus Polen fehlten. Dementsprechend äußerten sich Katinka Hofmann und Sarah Brüßler nach dem Wettkampf mit strahlendem Lächeln.

„Ich bin sehr zufrieden mit unserem Rennen und natürlich mit der Bronzemedaille. Aber auch, dass wir sehr viel näher an den Chinesinnen und den Polinnen dran waren.“, zog Katinka Hofmann Fazit. Sarah Brüßler bestätigt dies und ergänzten: „Ja, wir sind zufrieden. Die Dinge, die wir zum Vorlauf verbessern wollten, konnten wir verbessern. Jetzt freuen wir uns erstmal über den Erfolg und warten gespannt ab, wie sich das Boot in Richtung WM noch entwickeln kann.“

Auch Damenkajak-Bundestrainer Ralf Straub war sichtlich angetan von der Entwicklung des Vierers in der kurzen Zeit. Lagen zwischen dem ersten und zweiten World Cup gerade einmal zwölf Tage, in denen das Team Ruhetage und Ausscheidungsrennen für die European Games bestreiten mussten und somit der Fokus nicht nur auf dem Einfahren des Bootes lag. Nach dem Finalrennen meinte Straub: „Das war ein gutes Rennen. Wir sind nochmal dichter an die Spitze rangefahren. Der Weltcup war, nach der WM-Qualifikation der Sportlerinnen in Szeged, nochmal wichtig, um Rennerfahrung zu sammeln. Wir können nun mit einem sehr positiven Gefühl Richtung Weltmeisterschaften gehen!“

Neben den beiden Rheinschwestern waren auch zwei Rheinbrüder in Posen am Start. Für den Canadierfahrer Tim Bechtold war es seine Premiere im World Cup-Zirkus. Der U23-Fahrer und sein Zweierpartner aus Magdeburg David Töpel sollten vor allem Erfahrung bei den „Großen“ sammeln. Mit dem achten Platz über 1.000 Meter und einem soliden sechsten Platz im B-Finale über die olympische 500 Meter haben sich die beiden wacker geschlagen und können nun die Renneindrücke mit in die Vorbereitung auf die U23 Weltmeisterschaften Anfang Juli in Auronzo/Italien mitnehmen.

Refugee-Athlet Saeid Fazloula hatte sich für den World Cup in Posen einiges vorgenommen, war er mit seiner Performance beim ersten World Cup in Szeged/Ungarn alles andere als zufrieden.

Zwei Wochen später zeigte seine Formkurve bereits deutlich nach oben und er qualifizierte sich zwei Mal für das C-Finale. „Das war schon viel besser. Vom F-Finale in Szeged zum C-Finale, das ist schon ein sehr großer Sprung!“, freute sich Fazloula nach dem 7. Platz im C-Finale über 1.000 Meter. Über 500 Meter lieferte er zudem einen sehr starken Wettkampf ab und konnte sich hier gegenüber dem 1.000 Meterrennen noch um einen Platz verbessern, und scheiterte im Seminfinale nur hauchdünn an der Qualifikation fürs B-Finale. Danach schickte er freudig eine Botschaft an seine internationale Fangemeide: „Ich bin sehr zufrieden, aber ich gebe mich damit nicht zufrieden. Jetzt habe ich drei Monate bis zur WM und ich weiß, bei mir geht noch viel mehr!“

Bundesstützpunktleiter Detlef Hofmann fieberte natürlich mit seinen Schützlingen mit und zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Der Vierer der Damen hat sowohl in Szeged als auch in Posen mit tollen Rennen überzeugt, das freut mich nicht nur für die Mädels, sondern insbesondere auch für Ralf Straub, dessen Handschrift nach knapp einem Jahr Bundestrainer der Damen schon sehr deutlich zu sehen ist. Bei Saeid geht es ebenfalls Schritt für Schritt wieder aufwärts und nun muss er im Training nochmal diszipliniert arbeiten, dann wird er sich bei der WM selbst belohnen können.“

Das nächste internationale Highlight steht nun für Katinka Hofmann mit den European Games vom 21. bis 24. Juni in Krakau/Polen an. Auch Saeid Fazloula hat um eine Teilnahme beim europäischen Kanuverband (ECA) gebeten, die Entscheidung, ob er antreten darf, ist noch nicht gefallen.  

Junioren überzeugten bei internationaler Regatta in Bratislava

Parallel zum World Cup in Posen fand für die Rheinbrüdern Junioren/innen ihr internationaler Qualifikationswettkampf in Bratislava/Slowakei statt. Leider musste Junioren-Vizeweltmeisterin Jette Brucker kurz vor dem Regattabeginn krankheitsbedingt abreisen und konnte somit nicht in der slowakischen Hauptstadt an den Start gehen.

Mit Katharina Nikolay und Vince Varallyai waren jedoch zwei weitere Rheinbrüder am Start, die sich, bei ihrer internationalen Feuertaufe, mit Medaillen dekorieren konnten.

Der 18jährige Stadtwerke Azubi Vince Varallyai überzeugte nicht nur mit dem Sieg im Vierercanadier über 500 Meter zusammen mit Florin Bange (Potsdam)/Hannes Grambow (Neubrandenburg) und Malte Zank (Leipzig) sondern zeige seine Sprintqualitäten insbesondere auch mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Finale des Einercanadier über 200 Meter.

Katharina Nikolay, die Schülerin der Ernst-Reuter Schule konnte sich bei ihrem internationalen Debut, gleich mit zwei Goldmedaillen belohnen. Sie gewann den Zweierkajak über 1000 Meter überlegen mit Nele Reinwardt (Dresden) und zusammen mit Leni Kliment (Wiesbaden) und Kim-Iva Albrecht (Neubrandenburg) ließen diese beiden auch den starken Polinnen sowie der Türkei keine Chance und sicherten sich die Goldmedaille im Viererkajak über die olympischen 500 Meterdistanz.

„Das war ein super Einstand für unsere beiden Sportler. Wenn Jette wieder fit ist, haben wir sicher drei starke Sportler/innen für die Junioren WM in Auronzo/Italien“, kommentierte Rheinbrüder Chef Hofmann die Ergebnisse der Youngsters. 

Bericht: Martina Tirolf
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